Heimathaus

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Bis unter das Dach ist das Heimathaus Werth mit Geschichte zum Anfassen angefüllt. Rund 200 Jahre ist der schöne Backsteinbau alt – und steht man in den kleinen gemütlichen Räumen, fühlt man sich genau um diese 200 Jahre zurückversetzt. Von der Küche bis zum Kinderzimmer hat der Heimatverein Werth mit viel Liebe das dörfliche Leben der Vormoderne wiederhergestellt.

Die Stücke aus der Vergangenheit erinnem aber auch daran, dass es nicht immer gemütlich war unter dem Dach des 1810 erbauten Hauses. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem auch einige Bauten in Werth beschädigt wurden, diente es als Armenhaus der evangelischen Gemeinde. Zeitweise teilten sich vier Familien die Wohnstatt. Nachdem die letzten Mieter ausgezogen waren, pachtete der Heimatverein das Haus und den angrenzenden „Schoppen“.

Mit viel Engagement und eigener Arbeitskraft restaurierten die Werther beide Gebäude originalgetreu. So konnten beispielsweise die über 200 Jahre alten Stützbalken des Heimathauses sorgfältig freigelegt und konserviert werden. Sie tragen jetzt einen Dachstuhl, den die rührigen Heimatfreunde mit alten Dachpfannen aus dem Nachbardorf in Stand gesetzt haben.

Mittlerweile ist das Gebäude für die Werther Bürger als Heimathaus und Treffpunkt ein fester Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens geworden. Regelmäßig werden Führungen angeboten oder Besuchergruppen empfangen, und der Vorstand des Heimatvereins trifft sich dort zu seinen monatlichen Sitzungen. Kernstück des Heimathauses ist aber die Ausstellung zur Alltagsgeschichte, die 1996 eröffnet wurde.

Im Erdgeschoss ist unter anderem eine historische Küche mit Wäschestampfer unter gebracht. Im Kinderzimmer zeigen Schulbücher und Spielzeug aus dem l9. Jahrhundert, dass sich der Nachwuchs anno dazumal auch ohne Computer bestens beschäftigen konnte. Das Obergeschoss gehört der Arbeitswelt: Alte landwirtschaftliche Geräte wie der Rübenschneider, die Jauchepumpe oder der Torfstecher vermitteln einen Eindruck davon, wie hart der Alltag in Feld, Wald und Wiese war.

Auch zwei Bewohner hat das Heimathaus noch: Hein und Hanneke, das typische „Weerd‘se Paar“, wie es auf Platt heißt. Passend zur Einrichtung des Heimathauses tragen die beiden Trachten aus dem 19. Jahrhundert. Kleidung und Einrichtungsgegenstände aus der Vergangenheit werden in den Ausstellungsräumen auch präsentiert.

Bevor in dem alten Backsteinhaus ein Heimathaus eingerichtet werden konnte, wurde es mit Unterstützung der NRW-Stiftung grundlegend restauriert.

Einblicke in das Heimathaus des Heimatverein Werth